Aflatoxine
Krebserzeugende (kanzerogene) Giftstoffe in Schimmelpilzen.
Häufig infizierte Lebensmittel sind Aprikosenkerne, Getreide, Kokosraspeln,
Mandeln, Nüsse und Pfirsichkerne.
Aflatoxine sind natürlich vorkommende Pilzgifte (Mykotoxine), die zuerst beim
Schimmelpilz Aspergillus flavus nachgewiesen wurden. Sie wurden entsprechend nach
dieser Art benannt („A-fla-toxin“). Aflatoxine können jedoch auch von anderen
Arten der Gattung Aspergillus wie Aspergillus parasiticus, Aspergillus tamarii,
Aspergillus nomius und weiteren Arten gebildet werden.
Man unterscheidet mindestens 20 natürlich vorkommende Aflatoxine, von denen Aflatoxin
B1 als das für den Menschen gefährlichste gilt.[1] Neben Aflatoxin B1 haben vor allem
die Toxine B2, G1 und G2 sowie die in Milch vorkommenden Derivate M1 und M2 eine
größere Bedeutung.
Durch Nüsse gelangte Aflatoxin B1 in Brotaufstrich - nicht zum ersten Mal und wohl auch
nicht zum letzten. Dabei ist das Pilzgift einer der krebserregendsten Stoffe überhaupt.
Die Europäische Union führte entsprechende Maßnahmen durch, um das Auftreten von
Aflatoxinen bei verschiedenen Lebensmitteln zu minimieren. In der Verordnung (EG) Nr.
1881/2006 wurden Höchstwerte für Aflatoxine festgelegt. Erzeugnisse, bei denen die
Höchstwerte überschritten werden, dürfen in der EU nicht in Verkehr gebracht werden.
In der Richtlinie 2002/32/EG sind Höchstwerte für Aflatoxin B1 in Futtermitteln festgelegt
worden.
Achtung: Über befallene Futtermittel können Aflatoxine in Milch und
Milchprodukte gelangen.
Aflatoxine wirken stark leberschädigend und können bereits bei geringer, aber regelmäßiger
Aufnahme die Gefahr eines Leberzellkarzinoms stark erhöhen. Des Weiteren kann es zu einer
akuten Leberdystrophie kommen. Bereits bei Konzentrationen von weit unter 10 µg/kg
Körpergewicht entfaltet sich die stark lebertoxische Wirkung des Moleküls. Neben dem
Menschen wirkt es sich auch giftig auf alle anderen Säugetiere, Vögel und Fische, sowie
Amphibien aus. Das extrem giftige Aflatoxin B1 wirkt ab einer Dosierung von 3 – 10 mg/kg
Körpergewicht tödlich – je nach Gesundheitszustand und Gewicht des Organismus.