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Advendskalender:

Geschichte des tages:

3. Der sprechende Papagei

In den gepflasterten Gassen von Lübeck, wo der Klang der Möwen mit dem Läuten der Kirchenglocken um die Wette sang, erzählte ein alter Seemann namens Käpt'n Erik eine Geschichte, so unglaublich, dass die Hafenarbeiter ihre Netze sinken ließen, um besser zuzuhören.

"Meine Freunde, hört her!" rief Käpt'n Erik, sein wettergegerbtes Gesicht von einem dicken Bart umrahmt. "Mein Papagei, der gute alte Piet, er kann sprechen wie ein König! Er hat mir von Inseln erzählt, wo das Wasser so blau ist wie der Himmel und von Schätzen, die tief unter dem goldenen Sand ruhen."

Die Männer in der Hafenkneipe schüttelten den Kopf und grinsten. "Ein sprechender Papagei, Erik? Du hast wohl zu tief ins Rumglas geschaut!"

Doch Käpt'n Erik, mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen, schwor Stein und Bein, dass Piet nicht nur einfache Worte krächzte, sondern ganze Geschichten von fernen Küsten und abenteuerlichen Piratenbanden erzählen konnte.

Die Leute in Lübeck schmunzelten über Käpt'n Eriks Fantasien, aber die Geschichten vom sprechenden Papagei wurden schnell zum Gesprächsthema in der Stadt. Die Zweifel wuchsen, bis jener Tag kam, an dem Piet plötzlich verschwand.

Käpt'n Erik durchsuchte verzweifelt seine Hütte und die Kneipen am Hafen, rufend: "Piet! Piet, wo bist du, alter Freund?"

Doch der bunte Vogel blieb verschwunden. Käpt'n Eriks Augen füllten sich mit Tränen, während er an die vielen Jahre dachte, in denen er und Piet die einsamen Seefahrten und gefährlichen Stürme gemeinsam überstanden hatten.

Die Männer aus der Kneipe sahen Mitleid in ihren Augen aufblitzen und beschlossen, dem alten Seemann zu helfen. Gemeinsam durchkämmten sie die Hafenstraßen und fragten die Fischer und Händler, ob sie den verschwundenen Papagei gesehen hätten.

Einige Tage vergingen, und die Hoffnung schwand, als plötzlich, in einer nebligen Nacht, ein aufgeregtes Gezwitscher über den Hafen hallte. Käpt'n Erik stürzte hinaus und konnte seinen Augen kaum trauen. Auf dem Mast eines alten Segelschiffs saß Piet, der Papagei, umgeben von einer Schar von Möwen.

"Käpt'n Erik, mein Freund! Ich habe die geheimnisvollsten Geschichten entdeckt und wollte sie mit meinen gefiederten Freunden teilen", krächzte Piet aufgeregt.

Die Männer in Lübeck, die den sprechenden Papagei nun mit eigenen Augen sahen, rieben sich erstaunt die Augen. "Erik, du hattest recht!" rief einer der Fischer aus.

Piet begann, von fernen Inseln zu erzählen, von Schatzkarten, die im Sand vergraben waren, und von exotischen Vögeln, die mit ihm plauderten. Die Menschen um ihn herum lauschten fasziniert, als ob der Papagei ihnen ein Fenster zu einer anderen Welt geöffnet hätte.

Käpt'n Erik, der seinen Freund wiedergefunden hatte, lachte herzlich. "Seht ihr, meine Freunde, Piet hat uns mehr zu erzählen, als wir uns je erträumt hätten. Die Welt ist voller Wunder, und manchmal sind sie bunter als der gefiederte Freund auf meinem Arm!"

Und so wurde die Geschichte vom sprechenden Papagei zu einem beliebten Seemannsgarn in Lübeck, und Käpt'n Erik und Piet segelten in die Sonnenuntergänge, immer auf der Suche nach neuen Abenteuern und Geschichten, die der Wind in ihre Richtung trug.

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